Geschichte
Elektra wurde am Samstag, den 11.02.1911 in der Lutherstr. in Spandau von 18 Mitgliedern aus der Taufe gehoben. Unsere beiden Vereinsgründer, Herr Ebert und Herr Richter, beide am damaligen Spandauer Stadttheater als Statisten aushilfsweise tätig, hatten die großartige Idee, einen fünften Theaterverein zu gründen. Es ist heute nicht mehr nachvollziehbar, wie der Name ELEKTRA entstanden ist. Es war bestimmt nicht einfach, einen neuen Verein zu gründen und am Leben zu erhalten. Am 1.Osterfeiertag 1912 wagte man den Sprung in die Öffentlichkeit. In dem ausverkauften ,,Germania-Festsaal" (am Stresowplatz) hatte ,,Hedwig oder die Banditenbraut" Premiere. Es war ein toller Erfolg, der zu weiteren Stücken in den wunderschönen Ballsälen ermutigte. Leider wurden alle damaligen Pläne und Vorhaben durch den 1.Weltkrieg zu nichte gemacht.
Einige Jahre später
Im Jahre 1919 wurde unter dem damaligen Spielleiter Otto Ebert ein neuer Anfang gemacht. Nun wurden viele Singspiele und Operetten einstudiert, eine große Zeit für Elektra begann. Im Jahr 1936 wurde das 25-jährige Vereinsjubiläum in den Festsälen bei Sawade gefeiert.
Diese Festsäle in der Schönwalder Str. wurden bis 1940 Elektras Heimstätte. An drei Wochenenden stand Elektra sonnabends und Sonntagnachmittags und Sonntagabend noch einmal auf der Bühne. Außer einer kleinen Sommerpause traten die damaligen Mimen jeden Monat mit einem Stück oder kleinen Programm auf. Auch die ersten Gastspielreisen fielen in diese Zeit. Eine für heutige Zeiten unvorstellbare Leistung. Der 2.Weltkrieg setzte dem Wirken ELEKTRAS - wie auch in vielen anderen Bereichen- erneut einen schweren Schicksalsschlag zu. Mühsam angeschafftes Rollenmaterial, Requisiten und das Vereinsarchiv fielen den Brandbomben zum Opfer. Spandau versank in Schutt und Asche. Auch die Sawades Festsäle selbst wurden am 28. März 1945 durch einen Luftangriff zerstört. Am 18. Juli 1940 fand die vorerst letzte Mitgliederversammlung statt. Elektra wurde von den damaligen Machthabern mit einem Spielverbot auferlegt, weil sich der 1.Vorsitzende weigerte sich ,,Vereinsführer" zu nennen.
Elektra schien tot.
Doch etwas lebte weiter: Der ungebrochene Wille, Theater zu spielen. Hinzu kam in dieser trostlosen Zeit die Suche nach etwas Geselligkeit und Frohsinn. Der ehemalige Spielleiter Gustav Thiel und Emil Sens machten sich auf den Weg, Elektra wieder aufleben zu lassen. Ihre mühsame Suche nach ehemaligen Mitgliedern wurde im Jahr 1947 belohnt. Man traf sich in der Wohnung der Familie Sens, um die ersten zarten Aufbauversuche in Angriff zu nehmen. Da immer noch das Spielverbot bestand, mussten die heimlich von Statten gehen. Dies gelang auf wunderbare Weise, nachhaltig durch das Motto der Vereinsgründer ,,Einigkeit macht stark" geprägt Im Jahre 1950 wurde endlich von den Alliierten das Spielverbot aufgehoben. Elektra bekam vom Bezirksamt die Aula der Freiherr- vom Stein Schule als Spielstätte zugewiesen.
Neuen Mutes.
Frohen Mutes und mit viel Engagement begann Elektra von ,,Neuem" Mit dem Stück ,,Mit vollen Segeln" konnte man nahtlos an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen. Seit November 1954 wird Elektra beim Amtsgericht Charlottenburg als eingetragener Verein geführt. Im Jahr 1971 würdigte das Bezirksamt Spandau in einer Feierstunde im Rathaus ELEKTRA'S 60-jähriges Jubiläum. Es folgte ein Jubiläumsball, der im Schützenhaus Spandau stattfand. Im Jahre 1973 wechselten Elektra seine Spielstätte und wurden im Neuen Kant-Gymnasium in der Bismarckstr. heimisch. Elektra entschloss sich 1973 dem Verband Berliner Amateurtheaterbühnen beizutreten, der dem Bund Deutscher Amateurbühnen angeschlossen ist. Zum 750-jährigen Bestehen der Stadt Spandau, nimmt der Verein mit großem Erfolg am Festumzug teil. Unser Thema lautete: Zuwanderung deutscher Siedler um 1157. Für Kostümierung erhielt Elektra großen Beifall und wurde dafür in der Presse lobend erwähnt.
Kleinkunst
Seit ca. 1985 wird bei Elektra auch wieder die Kleinkunst gehegt und gepflegt. Die hatte schon in früheren Jahren einen großen Stellenwert. Trotz aller Vermutungen, die damals aufkamen, hat die Kleinkunst einen riesengroßen Aufschwung erhalten Zu dieser Zeit hatte Elektra bis zu 35 Vereinsmitglieder. Dadurch war die Doppelbelastung nicht so schwierig und anstrengend. Da gerade die Kleinkunst eine sehr arbeits- und probenintensive Aufgabe ist. Daraus entstanden auch schon schöne Shows, zur Freude unseres Publikums. Seit 1993 wagte sich Elektra an ein neues Metier heran. Wir betraten Neuland ,,Jugendarbeit'' Nach anfänglichen Schwierigkeiten, konnten wir zwei Jugendstücke präsentieren und im Frühjahr 1995 standen die Jugendlichen mit den Alten erstmalig gemeinsam auf der Bühne.
Jugendarbeit mit Hindernissen
Leider erhielten unsere Bemühungen kurze Zeit später einen tiefen Einbruch. Die Jugendgruppe löste sich auf und einige Mitglieder mussten, oder haben den Verein aus den unterschiedlichsten Gründen verlassen. Trotz aller Anstrengungen ist es uns nicht gelungen, Nachwuchs zu gewinnen. Somit musste Elektra einige Jahre kleine Brötchen backen. Natürlich machte sich dies auch finanziell bemerkbar. Dringende Neuanschaffungen konnten nicht getätigt werden, da keine oder nur kleine Einnahmen vorhanden waren. Auch das Bezirksamt wollte plötzlich eine Nutzungsgebühr für die Aula im Kant- Gymnasium. Was uns wieder veranlasste die Spielstätte zu wechseln. Unsere neue Spielstätte war das Kulturhaus Spandau in der Mauerst. 6. Das ist bis zum heutigen Zeitpunkt Ort aller Theateraufführungen.
Wir schauen nach vorn.
Viele schlaflose Nächte hatte der Vorstand mit unseren 1. Vorsitzenden Herr Zühlke hinter sich bringen müssen, um Elektra am Leben zu erhalten. Im Herbst 1999 besserte sich die Situation von Elektra. Seit dem Jahr 2001 haben wir auch wieder eine Jugendgruppe, die schon sehr erfolgreich zwei eigene Theaterstücke und mit den Erwachsenen Showprogramme aufgeführt haben. Im August 2002 verstarb der 1. Vorsitzende Hans- Joachim Zühlke. Zu dieser Zeit hatte der Verein das Glück, dass einige neue Mitglieder, relativ junge, dem Verein beitraten. Schade das Hans- Joachim Zühlke das nicht mehr erlebte.
Eine neue Ära
Im Oktober 2002 übernahm Peter Amberg das Amt als 1. Vorsitzender. Durch Aufführungen von jährlich 2 Theaterstücken, einer Show, sowie diversen Kleinkunstauftritten, einschließlich Weihnachtsprogramm, erhält der 1. Vorsitzende mit einem hervorragenden Team die Werte und das Weiterbestehen von *** ELEKTRA ***.
In den Jahren 2003-2005 konnte sich der Verein durch diverse erfolgreiche Kleinkunst und Theaterauftritte finanziell festigen. Dadurch war es den Verein möglich, die Technik und Kostüme, sowie Requisiten zu verbessern, bzw. zu erneuern.
Zu einem der großen Höhepunkte gehört seit 2003 die Spandauer Abendmusik bei Kerzenschein auf dem Reformationsplatz an der Nikolaikirche. Bei dieser Veranstaltung, die immer wieder mit einer großen Begeisterung von den Spandauern aufgenommen wird, sind wir nicht nur Darsteller mit einem Musikprogramm, sondern auch Mitveranstalter.
Im Jahr 2002 riefen das Kulturforum Spandau e.V., die Kirchengemeinde St. Nikolai, die Arbeitsgemeinschaft Altstadt Spandau e.V. und das Altstadt Café die Abendmusiken ins Leben. "Sie sind ein wirklich großer Erfolg“. Und von 2004 bis 2015 war Elektra aktiv als Veranstalter mit dabei. Ab 2015 übernahm die Arbeitsgemeinschaft Altstadt Spandau e.V. die Leitung im Jahr 2017 wurde die Leitung und die Umsetzung vom Bezirksamt Spandau von Berlin - Amt für Weiterbildung und Kultur - Fachbereich Kultur in Kooperation mit Partner für Spandau Gesellschaft für Bezirksmarketing mbH und der Nikolaikirche Spandau übernommen.
Im Jahre 2006 feierten wir unseren 95.Geburtstag mit einer Feierstunde im Bürgersaal im Rathaus Spandau. Dazu waren viele Persönlichkeiten aus Spandau und Berlin eingeladen.
Zur der 775. Jahrfeier der Stadt Spandau im Jahre 2007 waren wir mit zahlreichen verschiedenen aufritten vertreten z.B.: Umzug der Schützengilde, Altstadtfest, Auftritt im Schützenhof, Auftritt auf Fort Hahne Berg. Die Kostüme für die Aufritte wurden von uns selbst geschneidert. Einen großen Anteil daran hatte Anneliese Amberg, von der auch die Ideen für die Kostüme stammten.
Seit dem 01.01.2009 sind wir dem Verband der
„Berliner Amateurbühnen“ beigetreten
Im Januar 2010 gab es einen Wechsel im Vorstand. Neuer 1. Vorsitzender ist Detlef Seidel und der 2.Vorsitzender heißt Horst Kiener. Für die gute Arbeit in den letzten 8 Jahren sagen wir auch ein großes Dankeschön an Peter Amberg. Durch seine Arbeit als Vorsitzender ist es dem Verein gelungen, viele großartige Projekte zu verwirklichen.
Ein Höhepunkt im Jahr 2010 war auch die Teilnahme an dem Festival der Theatertage in Berlin „Amarena“. Veranstalter war der Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT) sowie als Kooperationspartner der Verband Berliner Amateurbühnen e.V. (VBA) dem wir angehören.
Unser Mitwirken war die Teilnahme im Berliner Schmalzstullentheater mit Berlinmusik. Die Veranstaltung fand in der „Weißen Rose“ in Berlin Schöneberg statt.
Am 12.Februar 2011 haben wir unseren 100.Geburtstag mit einem Gala-Abend auf der Zitadelle Spandau im Gotischen Saal gefeiert.
Es war ein sehr schöner Abend mit vielen Gästen aus der Spandauer Politik und Wirtschaft. Gleichzeitig wurde der Anlass genutzt unsere Ehrenvorsitzende Vera Schmidt zu 60 Jahren Vereinsmitgliedschaft zu gratulieren. Ihr wurde eine Urkunde überreicht. Dieser Abend blieb uns allen in sehr guter Erinnerung.
Im September 2012 verstarb unser Ehrenvorsitzende Vera Schmidt.
Aus diesem Grund wurde Manfred Rodowski auf der
634. Mitgliederversammlung am 14.September 2012 einstimmig zum neuen Ehrenvorsitzenden des Vereines berufen.
Höhepunkte im Jahr 2012 waren im Juni unsere Auftritte bei dem "Dance-Meeting" im Optikpark Rathenow und die Feier "100 Jahre Schützenhof" in der Villa Schützenhof.
Mit dem Wettbewerbsbeitrag der "Spandauer Altstadtmeile - Kunst verbindet" gehörte Spandau zu den diesjährigen Preisträgern von "Mittendrin Berlin! Die Zentren-Initiative". Aus diesem Anlass hatten wir im Sommer 2013 drei Aktionstage in der Altstadt Spandau. Unser Verein war an allen drei Tagen mit Kleinkunst Auftritten vertreten.
Im Jahr 2014 gab sich die Kleinkunstgruppe von Elektra den Zusatznamen "Die Spandower". Unter diesen Namen treten wir jetzt auf.
Es war ein sehr erfolgreiches Jahr. Mit vielen neuen Musikrichtungen und neuen Arrangements.
Im Jahr 2015 hatten wir zwei große Jubilare im Verein.
Manfred Rodowski und Brigitte Ollek feierten 50-jährige Vereinszugehörigkeit. Aus diesem Anlass bekamen sie am 08.Mai 2015 im Rahmen einer kleinen Feierstunde vom Vorsitzenden des Verband Berliner Amateurbühnen e.V., Jörg Sobeck eine VBA- Ehrenurkunde und die goldene Ehrennadel des Bund Deutscher Amateurbühnen für hervorragende ehrenamtliche Verdienste rund um das Amateurtheater verliehen.
Im Jahr 2016 gab es eine Veränderung im Vorstand. Als neuer 2. Vorsitzender wurde Günter Henze gewählt.
Im März 2016 hatten wir wieder ein großes Jubiläum im Verein. Kurt Ollek feierten 50-jährige Vereinszugehörigkeit.
Zum großen Jubiläum vom BDAT „125 Jahre BDAT“ wurde zur großen Eröffnung des Jubiläumjahres im Mai 2017 in der Zitadelle eingeladen.
Es kamen viele Theatergruppen aus ganz Deutschland. Auch Elektra nahm an der Veranstaltung mit teil.
Bei den Vorstandswahlen, 2018 gab es eine Veränderung. Horst Kiener wurde zu 2. Vorsitzenden gewählt.
In der Februar Sitzung am 09. 02. 2018 wurde unsere langjährige Kassiererin Erika Anlauf für ihre sehr guten Verdienste
im und für den Verein, die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Bei den Vorstandswahlen, 2020 gab es eine Veränderung. Uwe Henze wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt. Für den Verein war es für die Planung ein schwieriges Jahr. Dank der Corona Pandemie mussten Theaterstücke und auch andere Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden. Unsere Proben fanden unter sehr starken Hygiene Vorschriften statt. Gleichzeitig konnten wir uns über 6 neue Mitglieder im Jahr 2020 freuen.
Im Januar 2021 verstarb unsere langjährige Kassiererin Erika Anlauf. Aus diesem Grunde gab es bei den Vereinswahlen im Jahr 2022 eine Veränderung im Vorstand. Als 1. Kassiererin wurde Gabi Sliwinski berufen.
Folgender Leitsatz wird von dem Vorsitz der Elektraner vertreten.
Gerade in der heutigen Zeit, ist es wichtig, dass “ Amateurtheater in Spandau “ seinen Stellenwert behält. Die Kunst im “ Kiez “ darf nicht sterben. Das wäre ein Armutszeugnis unserer heutigen Gesellschaft.
Wir von Elektra sind uns einig, steinige Wege zu begehen, um Ihnen meine Damen und Herren auch in Zukunft wunderschöne Kleinkunstauftritte, sowie lustige Theaterabende in Spandau zu bieten.
*** ELEKTRA ***